Von „KiBiz“ bis Ilex-Karte – Familienbündnis ist engagiert und kritisch

Hüllhorst. Die Themen sind breit gefächert, die Aktionen unter einander und mit anderen Organisationen vernetzt. Die Mitglieder des Familienbündnisses in Hüllhorst  widmen sich ernsten und problembehafteten Themen und entwickeln neue Ideen.

Ernst-Wilhelm Rahe, Sprecher der Arbeitsgruppe (AG) 2 „Familien, Bildung und Betreuung”, stellte zu Beginn des vorerst letzten Arbeitstreffens in diesem Jahr fest, dass es mittlerweile mindestens fünf Arbeitsgruppen gibt, die aktiv und mit viel ehrenamtlichem Engagement beim Bündnis mitwirken und viel erreicht haben.

Berufstätige Eltern, die in Hüllhorst arbeiten und in einem anderen Jugendamtsbezirk wohnen, sollen die Möglichkeit haben, dass ihre Kinder in Hüllhorst betreut werden können. „Das ist gut für die Kinder und ihre Eltern, weil sie dann weniger Organisationsstress ausgesetzt sind. Dazu werde man in naher Zukunft mit den Jugendämtern sprechen und ein Konzept entwickeln müssen”, sagte Rahe.

Die Leiterinnen der beiden Familienzentren in der Gemeinde Hüllhorst, Birgit Breder und Annemarie Schröder, berichteten über den erfolgreichen Entwicklungsprozess beim Aufbau ihrer Einrichtungen. Ihr Fazit: die Familienzentren seien ein echter Gewinn für die Familien und ihre Eltern. Viele Angebote, die für die Eltern und Kinder statt finden, könnten nur durch eine zusätzliche Vernetzung und das hohe Engagement der Mitarbeiter der Einrichtungen ermöglicht werden. „Die personelle Situation ist durch das neue Kinderbildungsgesetz (KiBiZ) in Nordrhein-Westfalen deutlich schwieriger geworden”, stellten beide Leiterinnen heraus.

Der stellvertretende Leiter der Gesamtschule Hüllhorst, Jörg Rümpel, berichtete, dass die Gesamtschule Hüllhorst aus eigenen Personalkapazitäten inzwischen eine Stelle für Schulsozialarbeit ausgeschrieben habe, die Anfang Februar ihre Arbeit aufnehmen soll.  Dabei geht es um eine bessere Verzahnung zwischen dem Unterricht durch das Lehrerkollegium und der sozialpädagogischen Betreuung von Schülern bei individuellen Problemen. Auch die Unterstützung von Eltern und die Beratung von Lehrern in sozialpädagogischen Fragen sei Teil dieses neuen Angebots.

Die AG im Bündnis für Familie begrüßt ausdrücklich die Initiative der Schulleitung der Gesamtschule und hofft, dass auch die Schnittstellen zur außerschulischen Jugendarbeit in der Gemeinde und zu den Grundschulen dabei im Blick bleiben. Hierzu gehört auch die Forderung an die Gemeinde Hüllhost als Schulträger, sich an dem „Projekt Schulsozialarbeit” an allen Schulen der Gemeinde Hüllhorst zu beteiligen.

Als besonderen Erfolg verzeichnete die AG 2, dass inzwischen eine neue Krabbelgruppe für Kleinkinder im Jugendcafé Ilex gegründet worden ist. Die Initiatorin Franziska Homann sagte, dass sich die Gruppe jeden Donnerstag von 10 bis 11.30 Uhr trifft.

Außerdem wird Anfang nächsten Jahres in Zusammenarbeit mit dem Familienbildungswerk PariVital ein neues Großeltern-Projekt gestartet, das die Jury der Gelsenwasser-AG als besonders förderungswürdig eingestuft hat.

Beim nächsten Treffen will sich die AG speziell um die Lage von sozial benachteiligten Familien kümmern. Hierzu gehören insbesondere die Umsetzung des Landes-  und Kreisprogramms „Kein Kind ohne Mahlzeit”, das Projekt „Erfolgreicher Schulstart für alle” sowie die Praxis bei der Umsetzung der „Ilex-Karte” für einkommensschwache Familien.