„Frauenleben der 20er bis 50er Jahre in Hüllhorst und Kirchlengern“

Foto- und Geschichtenwettbewerb  über die Heldinnen des letzten Jahrhunderts

 

Hüllhorst / Kirchlengern. Am morgigen Donnerstag fällt der Startschuss für einen Foto- und Geschichtenwettbewerb, den die Gleichstellungsbeauftragten Edith Nedelmann (Hüllhorst) und Heidi Wagner (Kirchlengern) als gemeinsames Projekt mit den örtlichen Bündnissen für Familie ins Leben gerufen haben.

Laden zum Wettbewerb ein: die Bürgermeister Wilhelm Henke und Rüdiger Meier verteilen zusammen mit Kirsten Wiemann, Heidi Wagner, Edith Nedelmann und Heike Mesterheide (v.l.) ab jetzt rund 4.000 Flyer für den Foto- und Geschichtenwettbewerb.

Dass das Leben in den 20er bis 50er Jahren des letzten Jahrhunderts vor allem von Entbehrungen, Krieg und auch Hunger geprägt war, wussten auch die beiden Bürgermeister Wilhelm Henke (Hüllhorst) sowie Rüdiger Meier (Kirchlengern) aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern zu berichten: „Die Frauen mussten stark sein, sie hielten alles in der Familie zusammen und waren die eigentlichen ´Helden der damaligen Zeit´“, lobte Henke die Anstrengungen der Frauen, die die Kinder betreuten, förderten und gleichsam die Familie zusammenhielten, während die Männer im Krieg waren“. Und auch Meier fügte wertschätzend hinzu, dass die Heimarbeit damals so etwas wie die heutige Forderung von „Vereinbarkeit und Beruf“ für die Frauen gleichsetze.

So schreibe das Leben die spannendsten Geschichten, die auch im Hüllhorster Heimatmuseum durch die Sonderausstellung des Leiters Dr. Eckhard Struckmeier aufgearbeitet wird, lobte Henke dessen Engagement. So sei es besonders wichtig, dass die beiden Gleichstellungsbeauftragten hier über den eigenen kommunalen Tellerrand hinaus blicken und mit diesem Foto- und Geschichtenwettbewerb sowohl familienpolitische wie auch Gleichstellungsaufgaben verbinden. „Diese Erinnerungen an die vergangene Zeit, die wir sammeln wollen, ist auch eine Chance für Jüngere!“, hoben Nedelmann und Wagner hervor, denn „es gab ja nicht nur die männlichen Helden“, beschrieb die Hüllhorsterin aus ihrer eigenen Erfahrung der Schulzeit: man las eigentlich nur von den Jungen, da fehlten immer die Mädchen, die Frauen, die so Unglaubliches leisteten“. Deshalb soll dieser Wettbewerb diese damals so starken Frauen würdigen, damit eine ganz neue Erinnerungs-Kultur geschaffen werden könne: „Jetzt  hören wir noch von Verwandten oder Freunden von den schweren Jahren des letzten Jahrhunderts“ , aber auch von den Zeiten des Wirtschaftswunders, das an beiden Kommunen nicht spurlos vorüber gegangen sei. So können sich die beiden Gleichstellungsbeauftragten  gut vorstellen, künftig die Netzwerkarbeit noch stärker auszuweiten.

Auch Dr. Eckhard Struckmeier hat eine klare Position zum Vorhaben über die Aufarbeitung der Geschichte: „Ich denke, es ist sinnvoll, sich lokalgeschichtlich mit der Geschichte der Frauen und ihren besonderen Lebensverhältnissen in unterschiedlichen Zeiten zu befassen. Dabei können sehr konkret Ähnlichkeiten und Unterschiede zur heutigen Situation sowie längerfristige Entwicklungen deutlich werden. Das sollte dazu beitragen, ganz konkret unsere Gegenwart vor Ort differenzierter wahrzunehmen und zur Diskussion über die Frauenrolle in der Gesellschaft beitragen.“

Bis zum 9. Juli sind alle eingeladen, entweder ihre eigene weibliche Lebensgeschichte auf maximal drei Din A 4-Seiten aufzuschreiben oder bis zu drei Fotos einzureichen, oder die Erlebnisse von Verwandten, Freunden und Bekannten nachzuerzählen.  „Schön wäre es, wenn die Geschichten oder Fotos auch so etwas wie ein Motto enthielten“, ermutigt Edith Nedelmann die Frauen aus Hüllhorster und Kirchlengern zur Teilnahme am Wettbewerb.  Am Ende des Wettbewerbs soll dann aus diesen Dokumenten ein Kalender entstehen.

 

Eine Jury, bestehend aus den Mitgliedern beider Familienbündnisse, den beiden Bürgermeistern sowie dem Leiter des Hüllhorster Heimatmuseums, Dr. Eckhard Struckmeier, werden über die Platzierungen entscheiden.

Der erste Sieger erhält 100 Euro,  der zweite Platz ist mit 50 Euro dotiert. Jeweils die dritten bis achten Plätze erhalten Bücher von der Buchhandlung Hüllhorst gestiftet.

Weitere Informationen sind bei der Gleichstellungsbeauftragten Edith Nedelmann unter der Telefonnummer 05744 – 93 1517/15 und bei der Gleichstellungsbeauftragten Heidi Wagner unter der Telefonnummer 05223 – 7573122 erhältlich.